Was?
Ob Musik, Sprachen, kreative und handwerkliche Tätigkeiten wie Malen, Basteln, Gärtnern, Zirkus oder gemeinschaftsbildende Aktionen – Sonqo Kusichiy schafft lebendige Räume, in denen sich alle interessierten Beteiligten weiterentwickeln können, sowohl individuell als auch in der Gemeinschaft. Sonqo Kusichiy baut auf der Waldorfpädagogik auf, und geht davon aus, dass Menschen durch kreatives Schaffen wesentliche Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale ausbilden können. Ein besonderer Fokus bei Sonqo Kusichiy liegt auf der Musik und dem Aufbau eines Orchesters.
Wann?
Das Projekt wurde im Jahr 2013 von zwei PeruanerInnen sowie einer deutschen Freiwilligen gegründet. Anfangs fand es nur ein Mal pro Woche statt. Inzwischen ist es auf ein regelmäßiges und sehr vielfältiges Nachmittags- und Ferienangebot angewachsen.
Wer?
Die praktische Arbeit in Peru wird von zwei peruanischen LehrerInnen sowie wechselnden internationalen Freiwilligen durchgeführt. Ein wachsendes Team aus ehemaligen Projekt-Freiwilligen leistet in Deutschland organisatorische Arbeit. Das Angebot wird von Kindern und Jugendlichen zwischen 6-15 Jahren wahrgenommen. Durch gemeinsame Feste, artistische Präsentationen, sowie pädagogische Elternabende werden die Eltern und Interessierte miteinbezogen.
Warum?
Sonqo Kusichiy befindet sich im Distrikt San Juan de Lurigancho, in dem es viele materielle und soziale Herausforderungen gibt. Von den Umständen sind vor allem junge Menschen betroffen, sodass Jugendkriminalität und Bandenbildung keine Seltenheit sind. Doch das könnte anders sein: das Projekt ist von der Überzeugung getragen, dass in jedem Menschen und in jeder Gemeinschaft vielfältige Potentiale schlummern. Durch eine entsprechende Umgebung können diese schon früh und lebendig gestärkt werden. Außerdem leben wir in einer gemeinsamen Welt und stehen vor gemeinsamen Her ausforderungen. Das hierfür notwendige interkulturelle Kennenlernen und von einander Lernen braucht Räume. Freiwillige aus der ganzen Welt sowie die Kinder, Jugendliche und Eltern aus Peru profitieren von dem interkulturellem Austausch und den Erfahrungen, die sie in Sonqo Kusichiy erleben können.
Weshalb Sonq’o Kusichiy?
Aus dem Quechua übersetzt bedeutet Sonqo Kusichiy so viel wie „Erfreue das Herz“ oder „Erfreue die Seele“. Hierin drückt sich die Gründungsidee aus: es soll ein geschützter Raum sein, in dem Gemeinschaft erlebt und Freude empfunden werden kann. Mit anderen Worten: Sonqo Kusichiy soll – wie viele andere Orte auf dieser Welt – ein Ort sein, an dem Kinder glücklich lachen und sich an ihren Tätigkeiten erfreuen können.
Unser Musikangebot aus Flöte, Gitarre, Geige, Keyboard, Chello und Gesang ermöglicht den Kindern ein Instrument zu erlernen und sich im gemeinsamen Musizieren zu erproben. Durch die Musik sollen sich die Kinder selbst entwickeln können und - z.B. als Gegensatz zu der Jugendkriminalität - die Freude am Konstruktiven entdecken. Wir sind davon überzeugt, dass Musik das Selbstbewusstsein der Kinder stärkt sowie ihre individuellen Fähigkeiten fördert und Halt im Leben geben kann. Die Kinder entwickeln selbst Geduld, Taktgefühl, Gehör und Selbstdisziplin. Mit Freude gespielt kann Musik sehr förderlich für die geistige und emotionale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sein.
Ein schönes persönliches Beispiel was für Auswirkungen Musik haben kann ist vielleicht folgendes: Die Mutter eines unserer Geigenschüler erzählte einmal, dass ihr Sohn sich wenn er traurig oder verärgert ist zurückzieht um studenlang für sich Geige zu spielen. Das sei sein Weg mit Wut und Frustration umzugehen.
Für die Zukunft streben wir an ein Orchester nach dem Vorbildprojekt Arpegio (Verlinkung) zu gestalten und einen Schwerpunkt auf gemeinsames Musizieren zu setzen. Dies soll ein Orchester sein, dass den Kindern Selbstvertrauen und Gemeinschaftsgefühl vermittelt, Zuversicht auf eine perspektivenreiche Zukunft schenkt und uns gemeinsam Freude erleben lässt.
